März 21

Wie du Buchnotizen erstellst, an die du dich wirklich erinnerst

Dieser Artikel ist Teil der Reihe Personal Knowledge Management (PKM)

„Lesen ist Denken mit fremdem Gehirn.“ – Jorge Luis Borges

Eine der besten Möglichkeiten zu lernen und Wissen aufzubauen ist es, Bücher zu lesen. Nur wie behalten wir besonders inspirierende Sätze oder grandiose Ideen?

Der klassische Weg ist es, sich die Passagen im Buch zu markieren.

Und dann stellst du das Buch zurück ins Regal und vergisst irgendwann, dass du mal etwas markiert hast. Oder – wenn du wirklich mal etwas nachschlagen willst, nerven die Markierungen, weil sie dir gar nicht mehr helfen. Entweder hast du viel zu viel markiert. Oder du erinnerst dich gar nicht mehr richtig daran und musst eh nochmal den ganzen Abschnitt neu lesen.

Notizen automatisieren?

Eine Möglichkeit mehr daraus zu machen ist das schon kürzlich referenzierte Tool Readwise. In dieses kannst du deine Markierungen abfotografieren. Oder – falls du mit Kindle liest – die Markierungen sogar automatisch importieren.

Readwise stellt dir dann täglich, wöchentlich oder wie du möchtest ein paar deiner Markierungen per Mail auf Wiedervorlage. Damit holst du regelmäßig deine Markierungen wieder hervor.

Viele finden das großartig.

Ich glaube, dass es nicht so viel bringt.

Denn du verlässt dich zu sehr auf externe Tools und tust gar nichts mehr für dein Gehirn.

Daher halte ich es für sinnvoller, wenn du die Arbeit investieren musst, den Inhalt zu verarbeiten.

Denn nur wenn du dich mit dem Inhalt selbst wirklich auseinander setzt, wirst du ihn im Kopf behalten können.

Hierfür gibt es verschiedene, sehr hilfreiche Methoden. Allen gemeinsam ist jedoch, dass du händisch Arbeit investieren solltest und musst, um zum gewünschten Ergebnis zu gelangen.
Laufe auch nicht in die Falle, wie ich sie schon bei den Zombie Notizen beschrieben habe.

Methoden um ein Buch zusammen zu fassen

Mindmap

Erstelle eine Mindmap zu den Kernideen.
Hier findest du mehr zu dem Thema.

Kurzzusammenfassung

Schreibe eine Kurzzusammenfassung in eigenen Worten und das in möglichst wenigen Sätzen. Ist manchmal gar nicht so einfach.

Kernideen

Welche 6 bis 8 Kernideen hat das Buch? Wenn es mehr sind, was sind die wichtigsten 6 bis 8?

Markierungen & Umsetzung

Übertrage alle deine Markierungen händisch in dein PKM System. Dabei stelle dir zwei Fragen:

  1. Ist die Markierung wirklich wert, übertragen zu werden? Falls nein, lass es
  2. Wie kann ich aus einer Idee ein Todo generieren, was ich direkt umsetzen kann? So sorgst du dafür, dass es nicht nur Ideen bleiben, sondern du direkt in die Umsetzung kommst

Meine Notizstruktur zu einem Buch

Wenn es dir hilft, gebe ich dir noch mein Template, was ich jedesmal für eine neue Buchnotiz nutze, mit. Orientier dich daran und übernimm, was dir gefällt. Wie du siehst, muss es nicht immer kompliziert sein.

Metadaten

up: (Link zu MOC mit Oberthema)
tags: source/book
dates: (Wann angefangen zu lesen/hören)?
author: author
recommendation: Hat mir das Buch jemand empfohlen?
x: Ist das Buch mit einem anderen Thema oder Autor verwandt?

Kurzzusammenfassung

Inhalt in 3-4 Sätzen. Worum geht es in dem Buch?

Notes

Alle Notizen und Markierungen, die ich mir gemacht habe


Tags

pkm, reading


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  1. Hi Jan,

    erstellst du dir dann aus deiner Kurzzusammenfassung dann noch "atomare Notizen", um diese vielleicht mit anderen Ideen zu vernetzen? Und wann erstellst du deine Notizen, machst du das "on the fly" beim Lesen oder im Nachgang?

    1. Hallo Daniel,

      aus der Kurzzusammenfassung erstelle ich die atomaren Notizen (wir brauchen ein besseres deutsches Wort :-)) tatsächlich nicht, sondern wenn dann im Notizen-Bereich. Ich hatte bis vor kurzem noch einen eigenen Bereich dafür, aber habe ihn nicht verwendet – daher rausgeflogen.

      Im Wesentlichen verlinke ich, wenn ich eine Idee entdecke, für die ich schon eine Notiz habe oder mir die Idee so gut gefällt / ich schon weiß das ich sie nochmal brauche (und dann fliegen die Information aus der Buchnotiz raus und landen in der atomaren Notiz)

      Für Bücher (digital oder schriftlich) mache ich das im Nachgang. Für Hörbücher diktiere ich mir aktuell Notizen (Zitate und Gedanken) in Drafts, die ich teilweise Abends oder auch im Abschluss dann gesammelt übertrage.
      In jedem Fall immer getrennt vom Leseprozess. Das schafft einen zusätzlichen Filter und Rekapitulierungsprozess (ich frische die Inhalte dann nochmal auf und kann rausschmeißen was nach ein paar Tagen vielleicht doch nicht mehr so toll ist wie beim Lesen)

      1. Ok, das ist ein guter Prozess, wie ich finde. Danke für die Info.

        Ich bin auch immer auf der Suche nach dem besten Workflow für mich, aber das ist nicht ganz einfach. 😉

        Sag mal, warum erhalte ich keine E-Mail-Benachrichtigung, wenn du einen Kommentar auf meinen Kommentar veröffentlichst? Kannst du das irgendwie einstellen?

        1. Die Workflows entwickeln sich 😀 Bei mir immer schubweise – ich ändere solange nichts bis mich etwas nervt oder ich zufällig irgendwo einen Impuls bekomme der mich begeistert. Dann passe ich ihn an.

          Danke für die Info mit den Mail Benachrichtigungen. Versuche das seit gestern zu reparieren, scheint etwas schwieriger zu sein. Aber kommt

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